Tag 29: Nach welchen Worten oder Glaubensgrundsätzen lebst du dein Leben/willst du dein Leben leben?
Practice Reckless Optimism - (Übe dich in furchtlosem Optimismus)
Das ist etwas, was Hannah Hart sagt und was ich gerne auf einem T-Shirt mit mir rumtrage.
Ich bin eine, die sich sehr viele Sorgen macht. Oft stelle ich mir die schlimmsten Ausgänge einer Situation vor - vielleicht, weil ich mich irgendwie darauf vorbereiten will. Aber es geht mir nicht gut dabei. Und deshalb übe ich, optimistischer zu sein und mir die positiven Möglichkeiten genauso vor Augen zu halten. "Practice Reckless Optimism" - daran erinnere ich mich wirklich ganz oft sehr aktiv. Und gerade an Tagen, an denen ich das wirklich brauche, ziehe ich zum Beispiel auch das T-Shirt an.
Don't worry about the future. Or worry, but know that worrying is as effective as trying to solve an algebra equation by chewing bubble gum. - (Mach dir keine Sorgen. Oder mach dir Sorgen, aber sei dir bewusst, dass Sich-Sorgen-Machen genauso effektiv ist, wie der Versuch eine Matheaufgabe durch Kaugummikauen zu lösen.)
Dabei geht's eigentlich um was sehr ähnliches wie bei Practice Reckless Optimism. Ich kann mir schon Sorgen machen wenn ich will, aber es kommt halt nix dabei raus, also kann ich es auch einfach bleiben lassen.
(Der Spruch ist aus einem tollen Text von Mary Schmich, der hier in diesem Lied vertont wurde.)
Keep loving anyway - (Liebe einfach weiter)
Das sind Lyrics aus einem Lied aus dem Musical Hamilton. In dem Lied geht's eher darum, einfach beständig zu sein und zu warten, aber diese eine Zeile hat mich aus einem anderen Grund sehr bewegt. Für mich ist sie eine Zusage zum Leben und zur Liebe. Ich liebe einfach weiter - auch wenn es mal schwer ist, ach wenn mich jemand erst mal wütend macht oder ich ihn so gar nicht verstehe. Ich liebe weiter, auch wenn ich neue Dinge im Leben finde, die ich auch liebe. Das ist für mich eine Lebenshaltung, die mir wahnsinnig wichtig ist. Ich will liebend und bejahend an das Leben und die Menschen herangehend und, egal was passiert, weiter lieben. Weil, das find ich einfach total schön. :)
Radical Empathy - (Radikale Empathie)
Den Begriff habe ich das erste Mal in einem Video von Dylan Marron gehört und wusste sofort, dass ich den im Kopf behalten will, weil er für mich viel darüber aussagt, wie ich mit anderen Menschen umgehen möchte. Radikale Empathie - das heißt, die Sichtweise anderer Menschen verstehen zu lernen, auch wenn sie einem total gegen den Strich geht. Sich hineinzuversetzen in das Leben eines anderen, selbst wenn dieser Mensch schlimme Sachen denkt oder macht. Radikal sein dabei.
Ein Stück weit ist das wichtig für meinen Beruf: Wenn ein Mensch in der Therapie vor mir sitzt, ist es meine Aufgabe, dessen Lebensgeschichte und Gedanken zu verstehen und mich in seine Situation hineinversetzen zu können.
Aber auch in meinem Alltag will ich das umsetzen. Bevor ich urteile, erst einmal einen Schritt zurückgehen und zuhören und verstehen.
Das heißt nicht, dass ich keine Gefühle darüber haben darf - aber, dass ich, trotz allem, versuche zu verstehen, wie es dazu kommt, wie die Person jetzt ist.
Ich bin für mein eigenes Glück verantwortlich.
Das hab ich nirgendwo her, das ist einfach auch noch etwas, was mir als Grundsatz im Leben wichtig ist. Beziehung, Freunde und Familie sind super wichtig, ja - aber im Endeffekt lebe ich mein eigenes Leben vor allem für mich. Ich bin dafür verantwortlich, dass es mir gut geht und ich bekomme, was ich brauche. Ich darf und soll mich um mich selbst kümmern und mich selbst als Priorität in meinem Leben haben.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich doch so was wie ein Lebensmotto hab, aber wenn man das alles zusammenfasst, dann, ja, ist das wohl ein Lebensmotto in dem Sinn, dass ich diese Worte als Richtlinien in meinem Leben benutze und sie mir etwas bedeuten.
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