Donnerstag, 26. April 2018

31 Tage der Selbstliebe - Tag 14: Stolz sein

Tag 14: Worauf wäre dein jüngeres Selbst stolz, wenn es dich heute sehen würde?

Ich glaube, am meisten wäre die jüngere Laura stolz, wenn sie sehen würde, wie ich mit fremden Menschen umgehe.

Ich war immer schon sehr schüchtern. Als Kind habe ich nicht gern mit fremden Kindern gespielt, sondern saß lieber bei den Erwachsenen dabei und habe schweigend zugehört. Später habe ich es absolut gehasst, andere Leute anzurufen oder Dinge zu bestellen oder sonst irgendwie mit Menschen zu reden. Ich hatte glaube ich immer das Gefühl, dass es da bestimmte Regeln gibt, die ich beachten muss, und dass ich mich total blamiere, wenn ich nicht genau weiß was und wie ich etwas sagen muss.
Ganz anders als mein jüngerer Bruder, übrigens. Über eine Situation redet meine Familie heute noch: Wir wollten zum Asiaten, und meine Eltern haben gemeint, dass wir Kinder dann einen Tisch reservieren sollen, wenn wir so unbedingt wollen. Ich war vielleicht elf, mein Bruder neun. Ich hab es einfach nicht geschafft dort anzurufen. Deshalb hat es dann mein kleiner Bruder gemacht, und ich habe mich wahnsinnig geschämt deswegen. Aber ich habe es einfach nicht gekonnt, weil ich zu viel Angst hatte.

Ich habe diese Tendenzen immer noch. Mir fällt es schwer, Dinge zu tun, bei denen ich nicht weiß, wie sie normalerweise ablaufen. Ich will es anderen Recht machen und mir ist es peinlich, wenn ich dann aus der Reihe tanze und etwas "falsch" mache.

Aber: Mittlerweile kann ich das halt trotzdem. Auch wenn mir etwas unangenehm ist, habe ich gelernt, wie ich (zumindest in den meisten Situationen) mich da durch kämpfe und es einfach mache - weil es halt nötig ist.
Und weil ich das immer öfter machen musst, fällt es mir auch gar nicht mehr so schwer. Oder macht es mir sogar Spaß und überhaupt keine Angst mehr, in anderen Situationen. Ich kann Ärzte anrufen, ich kann andere offizielle Anrufe tätigen - sogar wenn es um künftige Jobs geht! Ich kann beim Personal nachfragen, wenn ich etwas wissen muss. Und vor allem kann ich es gut und komme dabei normalerweise sehr selbstbewusst rüber.
Das so viel leichter machen zu können ist ein gutes Gefühl. Ganz besonders, wenn es mir so richtig leicht fällt und ich Spaß habe und sogar vergesse, dass es mal schwer war.

Und wenn die jüngere Laura das sehen könnte, wäre sie bestimmt stolz. :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen