Freitag, 27. April 2018

31 Tage der Selbstliebe - Tag 15: Um Hilfe bitten

Tag 15: Was traust du dich nicht, zu fragen? Was musst du ansprechen?

Ich trau mich oft nicht, um Hilfe zu fragen. Ich hab das noch nie besonders gern gemacht. Ich weiß auch gar nicht so genau warum. Ich glaube, ich will andere Menschen nicht nerven - und, vielleicht stärker noch, will ich auch nicht, dass sie meine Probleme lächerlich finden. Dinge die mir schwer fallen sind manchmal Dinge, die anderen sehr leicht fallen. Vielleicht schäme ich mich auch manchmal einfach, die anzusprechen, weil ich Angst habe, damit zurückgewiesen zu werden.

Und deshalb sage ich nicht oft (genug), wenn es mir schlecht geht.
Obwohl ich eigentlich weiß, dass meine Freunde und Familie immer gerne für mich da sind und mich lieben und mich deshalb nicht verurteilen würden. Aber trotzdem bin ich meistens sehr nervös, wenn ich über etwas reden will, was mich belastet.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich damit in den letzten Jahren sehr viel besser geworden bin. Ich bin ein Mensch, der nach dem Augen-zu-und-durch-Prinzip funktioniert, also ist das auch eine Taktik, die mir dabei geholfen hat. Manchmal, wenn mir aufgefallen ist dass mir Hilfe und Zuwendung gerade gut tun würde, schreibe ich dann zum Beispiel ganz spontan eine ausführliche Nachricht darüber in den Gruppenchat an meine Freunde. Und die sind dann natürlich die besten und zeigen mir damit wieder, dass es schon ganz schön gut tut, ihnen einfach mal zu sagen, wenn es mir nicht gut geht. (Und weil meine Freunde hier auch mitlesen wissen sie auch, dass ich das nicht wirklich gaaaanz so oft mache. Aber trotzdem. Manchmal mache ich es! Immerhin!)

Was mir sehr dabei geholfen hat ist aber auch meine Beziehung mit Karo. Karo hat mir immer schon sehr schnell angesehen wenn irgendetwas nicht in Ordnung war und hat mich dann auch ein bisschen "bedrängt", bis ich damit rausgerückt hab, was mich gerade beschäftigt - weil ich sie auch nicht verunsichern oder verletzen wollte, indem ich nichts sage. Und mit der Zeit habe ich eben auch gelernt, von mir aus zu sagen, wenn etwas los ist. Und das auch nicht nur bei Karo (obwohl es mir bei ihr immer noch am leichtesten fällt), sondern auch bei anderen.

Und ein dritter Punkt, der mir gerade noch einfällt: Mir tut es sehr gut, unterschiedliche soziale Bereiche zu haben, in denen ich Dinge ausprobieren kann. Zum Beispiel eben, bei Karo leichter sagen zu können wie es mir geht, und das dann einfach auch bei Freunden auszuprobieren. Aber auch Social Media, vor allem Twitter. Durch mein Fangirlen habe ich viele Freunde und Bekannte im Internet, und oft fällt es mir impulsiv leichter, zum Beispiel sehr vage aber öffentlich über meine Gefühle zu sprechen, anstatt jemand bestimmten anzuschreiben und um Hilfe zu fragen. Aber da hab ich eben auch gemerkt, dass ich diesen Impuls nehmen kann, und den einfach auf andere Menschen übertrage. Und dann, anstatt ein bisschen ineffektiv ins nichts zu schreien, einfach jemandem in meinem Leben genau das zu sagen, was ich da gerade twittern wollte.

Trotzdem fällt es mir noch schwer und ich arbeite nach wie vor daran. Ich freu mich aber auch, dass ich gelernt habe, wie ich darin besser werden kann. :)

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